Wir haben unsere Kollegin Ann Kathrin auf der Kläranlage in Erftstadt-Köttingen besucht. Sie ist Ingenieurin und Projektleiterin für die Bauarbeiten vor Ort. Die Anlage wurde durch die Flutkatastrophe 2021 sehr stark beschädigt und wird nun saniert. Zurzeit steht der Faulturm im Fokus, der zum Glück von der Flut nicht zerstört wurde, sondern altersbedingt saniert wird.
Der Turm stammt aus den 70er Jahren. In ihm wird Klärschlamm unter sauerstofffreien Bedingungen durch Bakterien zu Faulschlamm und Faulgas abgebaut.
Für die Begehung durch den Beton- und Schadstoffgutachter wurde er entleert und gesäubert. Dabei stellte sich heraus, dass für die Entfernung der Beschichtung aufwendige Schutzmaßnahmen nötig sind. Durch die vorhandenen Schadstoffe mussten auch wir entsprechende Schutzausrüstung tragen: Helm, Atemschutz, Overall, Handschuhe und Gamaschen.
Seit August werden nun die Wände aufwendig saniert. Die innere Beschichtung wurde mit verschiedenen Strahlgeräten abgelöst. Das gestaltete sich äußerst arbeitsintensiv, da sie sehr stark am Beton haften blieb. Bei den anschließenden Stemmarbeiten wurden viele schadhafte Stellen freigelegt, viele Bewährungseisen liegen frei. Sie werden mit Beton verschlossen und anschließend wird eine neue Beschichtung im Inneren aufgetragen. Sobald die neuen Rohrleitungen verlegt sind, kann der Faulbehälter wieder in Betrieb genommen werden.
Die äußeren Sanierungsmaßnahmen laufen parallel. Während die neue Fassade mit Dämmung angebracht wird, kann das Innere schon mit Faulschlamm befüllt werden.
Im Video nehmen wir euch mit auf unsere einmalige Reise in den Faulturm.