Am 17. Mai 2024 durften meine Kolleginnen, Kollegen und ich in der Abteilung Biologie hospitieren. Dabei betraten wir eine für uns ganz andere Welt, denn die Arbeit im Labor ist gerade für Verwaltungsangestellte wie uns sehr ungewohnt. Zwischen Chemikalien und Mikroskopen konnten wir uns einen Eindruck von der täglichen Arbeit der Kolleginnen und Kollegen verschaffen.
Leider war das Wetter schlecht und Gewitter waren angesagt, sodass wir nicht selbst in die Erft steigen konnten, um Proben zu entnehmen. Unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Biologie berichteten uns daher von ihren Feldeinsätzen, zum Beispiel in Feuchtgebieten. Wir haben uns eine vorbereitete Probe näher angeschaut und eine Vielzahl von Lebewesen gefunden. Es hat geradezu von Leben gewimmelt. Mit kleinen Sieben durften wir auf die Jagd gehen und einzelne Tiere in Petrischalen separieren, um sie dann unter dem Mikroskop live auf dem großen Bildschirm näher zu betrachten. Beispielsweise fanden wir Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven und, was uns besonders erstaunte: jede Menge Garnelen, die eigentlich aus Aquarien stammen.
Uns wurde erklärt, dass die Garnelen häufig einfach mit dem Inhalt von Aquarien in die Erft entsorgt werden. Ähnlich wie die Muschelblume, die aus Gartenteichen in die Erft gelangt ist, finden manche Spezies hier annehmbare Lebensbedingungen, überleben und vermehren sich. Auffällig war für uns, dass die Aquariumsgarnelen, die man sonst in tropischen Farben kennt, hier bräunlich und unscheinbar waren. Das liegt daran, dass die weniger auffällig gefärbten Tiere bessere Überlebenschancen haben, weil sie von Fressfeinden nicht gesehen werden. Durch diesen Vorteil vermehren sich die besser getarnten Tiere und verlieren so mit der Zeit ihre schillernden Farben.
Wir Hospitantinnen und Hospitanten fanden das zwar sehr faszinierend, man muss aber sagen, dass man durch solche unüberlegten Aktionen, wie dem Ausleeren eines Aquariums in unsere Flüsse und Bäche, echten Schaden anrichten kann. Wir konnten bei dieser Hospitation einen kurzen Einblick in die Welt der Kleinlebewesen bekommen und haben vor allem eines gelernt: Die Biologie ist wahnsinnig vielfältig und spannend. Was wir betrachten konnten, war nur ein kleiner Ausschnitt der Aufgaben, die unsere Kolleginnen und Kollegen hier wahrnehmen. Ich würde sehr gerne einmal wiederkommen und einen weiteren kleinen Ausschnitt dieser faszinierenden Welt betrachten. Vielen Dank an unsere Kollegen aus der Biologie für die Zeit und die Vorbereitung. Es hat uns sehr viel Freude bereitet.
Astrid Schiffner – Bereich Personal