Wofür wir stehen

Eine Vision für die Erft

Das Erftgebiet in der Mitte des Jahrhunderts: Ein intakter Lebensraum für Mensch und Umwelt, in dem industrielle, landwirtschaftliche und städtebauliche Ansprüche sowie natürliche Bedürfnisse aufeinander treffen, ohne sich gegenseitig auszuschließen. Dies ist keine Utopie, sondern die ambitionierte Vision des Erftverbandes.

Die Erft hat die Landschaft geprägt, die seit Jahrhunderten Siedlungsraum für den Menschen ist. Ihre Hochwasser waren gefürchtet, gleichzeitig war das Wasser geschätzt – vom Mühlenbetrieb im Mittelalter über die landwirtschaftliche Nutzbarmachung der Erftaue im 19. Jahrhundert. In der Gegenwart dient sie auch zur Sümpfungswasserableitung (zur Trockenhaltung gehobenes Grundwasser) des Braunkohlentagebaus. Eingriffe dieser Art blieben nicht ohne Folgen:

An vielen Stellen verläuft die Erft begradigt, Auen sind trockengefallen, die Fischfauna kann sich nicht voll entfalten. Bis zum Jahr 2030 wird sich die Erft noch weiter deutlich verändern. Die Wassereinleitungen zum Trockenhalten der Braunkohlentagebaue, die zu Spitzenzeiten eine Milliarde Kubikmeter jährlich betrugen, fallen dann weg. Damit wird auch eine Verkleinerung des Abflussquerschnittes notwendig, der zu Beginn der Sümpfungswassereinleitung für die höheren Abflussmengen vergrößert werden musste.

Daher hat der Erftverband schon 2004 ein Perspektivkonzept erstellt, das den Zeithorizont für die Umgestaltung bis zum Jahr 2045 spannte. Durch die Entscheidung zur Beendigung der Braunkohlenverstromung im Rahmen des CO2-Minderungsprogramms ist dieser Zeitpunkt um 15 Jahre nach vorne auf das Jahr 2030 vorgezogen worden. Ziel dieses aus einem Perspektivkonzept und einem Maßnahmenprogramm bestehenden Plans ist die nachhaltige Umgestaltung von Gewässern und Auen zu einem besonders funktionsfähigen Lebensraum. Bauwerke, die die Durchgängigkeit der Erft behindern, werden ab- oder umgebaut, Begradigungen an den Stellen wo es möglich ist, aufgehoben und die Erft in manchen Abschnitten sogar in ein neues Bett verlegt. Erst dadurch wird die ökologische Funktion der Erft für das Gewässer und das Umland gesichert.

Bereits lange vor 2030 werden die Beeinträchtigungen der Gewässerqualität durch Abwasser und Regenwasser deutlich reduziert sein. Schon heute betreibt der Erftverband deshalb hochmoderne Kläranlagen und bringt die technologische Entwicklung, z. B. durch die Membrantechnik, weiter voran. Zurzeit ist ein wesentlicher Teil der Verunreinigung des oberirdischen Wassers auf Regenwasser zurückzuführen, das in der Kanalisation mit Abwasser in Kontakt gekommen ist. Durch bewachsene Bodenfilter aus Kies und Sand kann künftig ein Großteil des Niederschlagswassers auf natürliche Weise gereinigt werden.

Mit Abschluss der Maßnahmen wird sich die Erft gewandelt haben: ein sauberer Fluss, der Lebensraum für Flora und Fauna und Erholungsraum für den Menschen bietet und zugleich von der Industrie und Landwirtschaft genutzt werden kann. Damit ist das Erftgebiet ein Vorbild für viele Regionen, die sich ebenfalls mit den Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Natur konfrontiert sehen – und eine Aussöhnung zwischen Mensch, Natur und Technik anstreben.

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